samedi 29 mars 2008

Der Bauernkrieg

Die Bauern wollten Freie sein,
Das nahm ein schlecht Gelingen!
Schenkt rothen Wein, o schenket ein,
Dann will ich das Lied euch singen.

Die Bauern wollten Freie sein,
Sie thäten zusammen sich raffen
Sie sagten’s der Stadt in’s Gesicht hinein,
Den Herren und den Pfaffen.

Den Bundschuh haben sie aufgericht’t –
„Ach Gott, was ist das für ein Wesen,
Wir können vor den Edeln nicht,
Noch vor den Pfaffen genesen!“

Und haben sich zusammengethan,
Das nahm ein schlecht Gelingen!
Es zog mit seinen Rotten heran
Der Herzog von Lotharingen.

Zu Lupstein war die erste That,
Da fielen viertausend Bauren;
Drauf sechzehntausend durch Verrath
Zu Zabern vor den Mauren.

Zu Dambach, wo die Kapelle steht,
Daliegen sechtausend begraben,
Und wo der Wind zu Ensen weht
Die Henker gerichtet haben.

Drauf baute man wieder im ganzen Land
Die zerstörten Klöster und Schlösser.
O Bauernstand, du armer Stand!
Nun drückten sie dich erst besser.

O Ittel Jörg, du freier Muth,
Du wackerer Schultheiss von Rosen!
„Zu Strassburg, ach, da ist dein Blut,
Dein theures Blut geflossen!

Es gehen vom Bauernkreig sofort
Im Elsass die blutigen Sagen:
Darum die Bauern alle dort
So rothes Brusttuch tragen.

Ach! Wie das Brusttuch euer roth,
So habt ihr die Freiheit geliebet!
Und wie das Herzbluth euer roth,
So habt ihr sie geliebet.

Karl Candidus

*

Der Bauernkrieg fing 1525 an; es fielen bei 25.000 Bauern in diesem Kriege; die vorzüglichsten Niederlagen die sie erlitten, sind im Gedichte selbst angegeben. Ittel Jörg von Rosheim wurde den 23. Juni 1525 zu Strassburg hingerichtet. Der bitterste Feind der Bauern war der treulose Herzog Anton von Lothringen, der, nachdem er den besiegten Bauern bei Zabern freien Abzug versprochen hatte, um eines geringen Fehlers willen, 16.000 derselben niederhauen liess; dazu noch viele wehrlose Bürger, Weiber und Jungfrauen zum Teil tödten, zum Teil fortzuführen gebot.

Aucun commentaire: