mardi 23 septembre 2008

Straßburgs Wappenschild


Die Gottesgei
ßel steht am Rhein,
Die Hunnenschaar steht hinterdrein
's sind Donerwolken vor dem Sturm.
"Wie heisst die Stadt mit Maur und Thurm?"

"Die Silberstadt, Argentorat,
Argentorat, die Römerstadt!"
"Die soll mir werden ohn' Erlaß
Nach Gallien eine blut'ge Straß!"

Und wie ein Wetter stürmt das Heer
Brennend und mordend zur Stadt daher;
Schutt liegt auf Schutt, Blut rollt über Blut,
Blutig drauf glüht die Abendglut.

So haut sich Etzel ohn' Erlaß,
Nach Gallien ein blut'ge Straß,
Und noch in Straßburgs Wappenbild
Flammt die Blutstraß roht im Silberschild.

August Stöber

Ueber die Entstehung des Straßburgischen Wappens sind verschiedene Meinungen aufgestellt worden. Die Einen halten die rothe Strasse für das Sinnbild des Blutes, welches die Hunnen bei ihrem fürchterlichen Zuge fliessen machten. Andere glauben darin das Blut zu sehn, welches die Bewohner Straßburgs für die Religion und das deutsche Reich verströmten. Ptolemäus, im zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt, ist der erste Schriftsteller welcher von Argentoratum spricht; später wird die Stadt auch Argentina genannt. Unter Antonin Caracalla erhielt sie die Rechte und den Namen einer römischen Stadt, und die achte Legion zur Besatzung, was viele in der Nähe und in der Stadt selbst augefundene Grabmäler, Urnen uzw bestätigen. Der Name Stratiburg kam unter der fränkischen Herrschaft auf. "Merkwürdig ist die älteste Ableitung dieses Worts, die sich in einem Manuscripte auf Pergament in der Bibliothek der Königin Christina in Rom befindet. Dieser zufolge ist Strati ein fränkisches Wort und bedeutet Silber, so dass Stratiburg, eine Uebersetzung des falsch verstandenen Wortes Argentatorum, Silberstadt hieße."



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