Einst traf der Blocksteingeist einen alten Mann, der hatte Holz im Walde gestohlen und trug es auf dem Rücken heim. Den zwang er, seine Tracht abzusetzen und ihn selbst auf die Schultern zu nehmen. Als der Riese von Schritt zu Schritt schwerer wurde, fasste den Alten die Angst, dass er das Gespenst abwerfen wollte. Da riss ihm der Blockstein mit einem Griff das linke Auge aus und verschwand. Der Alte hat noch lange Jahre einäugig zu Ottrott gelebt und haben ihn viele so gekannt und seine Geschichte von im selbst gehört.
Erklärung des Autors
Der Hütata ist das lebendigste Bild, das sich im Elsass von Wotan erhalten hat. Der schwarze lange Mantel, der Schlapphut tief im Auge, die (hier übertragene) Einäugigkeit, die Führerschaft im Wilden Heer, endlich der Ruf „Hütata“ (im Oberland „Huhdada“ und „Hussdada“) sind des Woden Erb und Merkmal noch heut vom Po bis an die Nordsee. Als er den Enkeln zum Höllenfürsten ward, der den Vätern die liebste Asengestalt, der Gott so recht noch ihrem Herzen gewesen, da ist er den Dienern der neuen Lehre Schritt für Schritt kämpfend nachgezogen und aus der Zeit stossen wir hin und wieder an an einer der ältesten romanischen auf des wilden Jägers Spur, wie im Beispiel, das wir in dem Dorlisheimer Fries geben. Aber wo der Herbstwind durch Tann und Felskluft heult, ist noch heute sein Reich, soweit für eine kurze Nacht voll Träumen und Ängsten sein Jagdruf hallt: „Hütata!“
Erzählt von Wilhelm Scheuermann in „Neuer Elsässer Bilderbogen“ n.2
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